Bauherr | Carrefour |
Bereich | Retail |
Standort | Galati (RO) |
Kälteleistung | 255 kW |
Kältemittel | CO2 |
Technik | CO2 Booster |
Kältesystem | CO2 Booster System mit Parallelkompression |
Planerische Leistung |
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Am 22. November 2013 eröffnete der Carrefour Hypermarkt, im neu erbautem “Shopping City Galati“. Erstmals in Rumänien werden sämtliche Kühl- und Tiefkühlstellen durch eine CO2- Booster-Kälteanlage versorgt, welche in Sachen Energieeffizienz neue Massstäbe setzt. Eine Effizienzsteigerung von 30% und ein reduzierter äquivalenter CO2-Ausstoss von 70% gegenüber bisherigen Kältesystemen mit synthetischen Kältemitteln in Rumänien, ist nun realistisch.
Die grössten Herausforderungen stellen bei der Implementierung der „full“ CO2-Technologie in Rumänien das kontinentale Klima, der Wissenstransfer und die Versorgung von spezifischen kältetechnischen CO2-Komponenten dar, aber man kann schon jetzt, vom Beginn einer nachhaltigen Erfolgsgeschichte sprechen. Als die derzeit wohl nachhaltigste und energieeffizienteste Lösung im gewerblichen und industriellen Anwendungsbereich, erfahren „full“ CO2-Kälteanlagen seit genau einem Jahrzehnt ihre wohlverdiente Wiederentdeckung. Insbesondere von Ländern ausgehend wie Dänemark, Skandinavien, oder der Schweiz, wo entsprechende Gesetzgebungen, oder Steuern auf synthetischen Kältemitteln erhoben wurden, sind „full“ CO2-Kälteanalgen schon heute der “Stand der Technik“. Hierfür gibt es verschiedene Gründe; wie die Erfahrungen mit den Kosten, oder, wie es mit dem Einsatz in wärmeren klimatisch gelegenen Ländern bestellt ist. Verständlich das es eine Menge von Skeptikern zu überzeugen gibt, bis eine fast vergessene und somit neue Technologie, flächendeckend ihren Einsatz findet. Durch hohe innovative Kraft und Entwicklungsarbeit von einem kleinen Kreis an Ingenieuren ist es gelungen, unter Einsatz raffinierter Systemtechnik, Synergien in punkto Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit zu schaffen, so dass Betreiber korrekt informiert, überzeugt und auch die Skepsis der Fachbranche ad acta gelegt werden konnte. Carrefour Europa, hat dieses enorme noch unberührte Potential, nicht nur genutzt, um Betriebskosten zu sparen und zugleich den „CO2-Fussabdruck“ erheblich zu reduzieren, sondern hat erkannt, dass auch die Kosten über den gesamten Lebenszyklus einer Kälteanlage wesentlich reduziert werden können. Aus diesem Grund hat sich Carrefour Europa dazu entschieden, alle Hypermärkte mit CO2-Kälteanlagen auszustatten.
Hohe Temperaturunterschiede zwischen -20°C im Winter und +40°C im Sommer, beschreiben das Klima in Galati, das an der Donau liegt, kurz bevor diese in das Schwarze Meer mündet, nahe der moldavischen Grenze. Um diesen Spagat zu meistern wurde die Parallelverdichtung in Verbindung mit einem luftgekühltem Unterkühler, dieser ebenfalls mit dem natürlichen Kältemittel Propan betrieben wird, zum Einsatz gebracht. Erstmals wurde auch eine Boostersteuerung mit integrierter Parallelverdichtersteuerung eingesetzt, was die Regelkomplexität wesentlich vereinfacht, die Regelpräzission und dadurch die Energieeffizienz erhöht sowie Investitions- und Betriebskosten reduziert.
Durch die Einbindung von dem CO2-Unterkühler, kann die Gaskühleraustrittstemperatur ganzjährlich auf +26°C reduziert und durch die Parallelkompression das Flashgas aus dem Kältemittelsammler vollumfänglich bei einer 9K höheren Verdampfungstemperatur gegenüber dem Pluskreislauf abgesaugt werden. Durch das Effizienzsteigernde Konzept, das den Betriebssicherheitstechnischen Aspekt ebenfalls berücksichtigt und der daraus resultierenden Energieeinsparung von 30%, bei 265 kW Kälteleistung der Plus- und Minuskühlung, resultiert eine jährlich elektrische Energieeinsparung von mehr als 100‘000 kWh. Die Reduktion von 3,6 Millionen Kilogramm CO2-Emission über den Zeitraum von 15 Jahren betrachtet, entspricht den Abgasausstoss von 1‘800 Mittelklasse Autos. Das „Abfallprodukt“ Abwärme, wo bisher nur vereinzelt in Rumänien genutzt und ansonsten an die Umwelt abgegeben wurde, wird in Galati zu 100%, zur Erwärmung von durchschnittlich 4000 Liter Brauchwarmwasser pro Tag genutzt und um die Lager-, Sozialräume und Büroräumlichkeiten von Carrefour zu beheizen. Folglich reduziert sich der Einsatz von fossilen Brennstoffen sowie der umweltbelastende CO2- Ausstoss, dieser ist beim Vergleich der Kälteerzeugung und der dadurch reduzierte CO2-Ausstoss von 3,6 Millionen Kilogramm noch nicht berücksichtigt.
Das Potential und die Fakten von „full“ CO2- Kälteanlagen haben mittlerweile das Interesse der gesamten Kälteindustrie geweckt und es laufen in keinem anderen Bereich, sprich mit keinen anderem Kältemittel eine vergleichbare hohe Anzahl an Innovationen und Entwicklungen. Was viele verschiedene, aber vor allem nachhaltige Vorteile für Betreiber, Hersteller und Anlagenbauer mit sich bringen, Kosten reduzieren sich kontinuierlich, auf Grund, dem hohen Grad an industrieller Fertigung, Standardprozessen und geringerer Lagerhaltung, um nur einige zu nennen. Aus diesem Grund ist es die einzig richtige Entscheidung, jetzt und heute auf die „full“ CO2-Technologie zu setzten, die Amortisationszeit von eventuell höheren Investitionskosten wird sich stetig reduzieren und beschleunigen, bei für den Betreiber entscheidenden geringeren Betriebskosten.
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