Kohlenwasserstoffe werden bereits seit Jahren als Kältemittel in Kälteanlagen und Wärmepumpen eingesetzt. Aufgrund des Verbots von Kältemitteln mit Ozon-Abbaupotential und der laufenden Umsetzung der F-Gas Verordnung, haben Kohlenwasserstoffe in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Sie haben einen zu vernachlässigen Treibhauseffekt (GWP), kein Ozon-Abbaupotential (ODP) und keine korrosive Wirkung auf die üblichen Werkstoffe in der Kältetechnik.
Aus der Familie der Kohlenwasserstoffe werden hauptsächlich Iso-Butan (R600a), Propan (R290) und Propen (R1270) als Kältemittel eingesetzt. Während Iso-Butan vorwiegend in Haushaltsgeräten zum Einsatz kommt wird Propan hauptsächlich in der gewerblichen Kälte eingesetzt. Propen eignet sich insbesondere für Tiefkühlanlagen in industriellen Anwendungen.
Die hohe Brennbarkeit in Kombination mit der leichten Flüchtigkeit sowie der hohen Löslichkeit in Wasser und der absoluten Geruchslosigkeit, gilt als eine der grössten Herausforderungen von Kohlenwasserstoffen. Dies fordert erhöhte Sicherheitsmassnahmen und wird als Hemmnis für Systeme mit grösseren Füllmengen wahrgenommen. Im Mai 2019 wurde der Grenzwert für die maximal zulässige Füllmenge für Kältemittel der Kategorie A3 (nicht toxisch, brennbar) von 150 g auf 500 g für Kreisläufe erhöht. Dies wird die Verbreitung von Kohlenwasserstoffen weiter vorantreiben. Bei einem Einsatz von Kohlenwasserstoffe innerhalb von Gebäuden mit höheren Füllmengen ist ein Maschinenraum mit zusätzlichen, landesspezifischen Explosionsschutzmassnahmen und speziell ausgeführter Notlüftung notwendig.
Frigo-Consulting setzte Propan als Kältemittel bei Prozesskühlung (Kaltwasseranlagen) und zur Unterkühlung vom Gaskühler Austritt bei transkritischen CO2-Anlagen in klimatisch heissen Regionen (z.B. Südspanien) ein. Häufig sind diese Systeme im Freien aussenaufgestellt.